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LEO-TREPP-LEHRHAUS



Montag, 08. April 2024, 19:30 Uhr
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, BIS-Saal
Identitätsanker oder Traditionsabbruch: Religiöser Wandel bei Geflüchteten
Referent: Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel (Universität Göttingen)

Pressemitteilung: 3. April 2024   059/24    Veranstaltungsankündigung

Migration und Religion

Neues Jahresprogramm des Leo-Trepp-Lehrhauses

Oldenburg. Welche Rolle spielt der Faktor „Religion“ für Menschen in einer Migrationssituation? Und wie nehmen sie den veränderten Kontext in Bezug auf die religiöse Praxis wahr? Das Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg und die Arbeitsstelle Interkulturelle Jüdische Studien der Universität Oldenburg beleuchten in ihrem Jahresprogramm „Aufbruch und Ankunft: Interreligiöse Perspektiven auf Migration“ das Thema Migration aus verschiedenen fachlichen, religiösen und individuellen Perspektiven. Die Beteiligten stellten das Programm, das neben zahlreichen Vorträgen auch ein Konzert, eine Podiumsdiskussion sowie eine Exkursion enthält, heute in der Oldenburger Synagoge vor. Die Reihe beginnt am Montag, 8. April, um 19.30 Uhr mit dem Vortrag „Identitätsanker oder Traditionsabbruch: Religiöser Wandel bei Geflüchteten“ des Göttinger Religionswissenschaftlers Prof. Dr. Alexander-Kenneth Nagel im Bibliotheksaal der Universität (Campus Haarentor, Uhlhornsweg 49-55).

In seinem Vortrag spricht Nagel über die Auswirkungen von Migration und Flucht auf religiöse Prägungen. Lange ging die Forschung davon aus, dass die Migrationserfahrung das religiöse Leben intensiviert, da die Religion des Herkunftslandes in der Diaspora als Identitätsanker dienen könne. Allerdings können die Herauslösung aus vertrauten Strukturen, traumatische Erfahrungen während der Flucht oder Diskriminierung in der Aufnahmegesellschaft vorhandene religiöse Prägungen relativieren, bis hin zum völligen Traditionsabbruch. Zudem ist angesichts fehlender religiöser Stätten sowie Spezialistinnen und Spezialisten denkbar, dass sich das religiöse Leben ins Private verlagert. Der Referent erörtert die verschiedenen Antriebskräfte und Muster religiösen Wandels und veranschaulicht diese anhand von Interviews mit Geflüchteten. Nagel ist Professor für sozialwissenschaftliche Religionsforschung am Institut für Soziologie der Universität Göttingen. Er beschäftigt sich mit dem Zusammenhang von Religion und Migration. Seine aktuellen Forschungsschwerpunkte sind religiöse Diversität auf dem Land sowie Muster religiösen Wandels bei muslimischen und christlichen Geflüchteten aus Syrien.

Die Reihe „Aufbruch und Ankunft: Interreligiöse Perspektiven auf Migration“ führen das Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg und die Arbeitsstelle Interkulturelle Jüdische Studien der Universität in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V., der St. Lamberti-Kirche Oldenburg, dem Forum St. Peter und der Stadt Oldenburg/PFL durch. Sämtliche Termine des diesjährigen Programms finden sich online unter

Weblinks

Kontakt

Prof. Dr. Andrea Strübind, E-Mail: andrea.struebind@uol.de; Dr. Carina Branković, E-Mail: carina.brankovic@uol.de

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.”
(nach Franz Kafka)

In einer von Kriegen geprägten Zeit ist unsere Gesellschaft von vielfacher Migration geprägt und herausgefordert zugleich. Umso wichtiger erscheint es, auch interreligiöse Perspektiven auf Migration wahrzunehmen: Was bedeutet der Faktor ‚Religion‘ für Menschen in der Migrationssituation, und wie wird der veränderte Kontext, die ‚neue‘ Heimat – auch in Bezug auf die religiöse Praxis wahrgenommen? Die diesjährige Vorlesungsreihe widmet sich diesen aktuellen Fragestellungen und betrachtet dabei u.a. neben soziologischen und politikwissenschaftlichen Zugängen auch Perspektiven und Deutungen aus den religiösen Traditionen sowie individuelle Erfahrungshorizonte.

Veranstalter:
Jüdische Gemeinde zu Oldenburg K.d.ö.R.
Leo-Trepp-Str. 15-17
26121 Oldenburg
Telefon: 0441-13127
E-Mail: info@jg-ol.de
Internet: www.jg-ol.de

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg
Interkulturelle Jüdische Studien
www.uni-oldenburg.de/js

In Zusammenarbeit mit:
Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit e.V. Oldenburg
St. Lamberti-Kirche Oldenburg
Forum St. Peter
Stadt Oldenburg/ PFL


RÜCKBLICK

Jubiläum 25 Jahre Jüdische Studien der C.v.O Universität

& 10 Jahre Kooperation Leo-Trepp Lehrhaus

Wir danken nochmals herzlich unserem Festredner Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Daxner und allen anderen Rednern für die zahlreichen berührenden Grußworten zu den Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich 25 Jahre Jüdische Studien an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und 10 Jahre Kooperation der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg mit den Interkulturellen Jüdischen Studien der Universität Oldenburg im Rahmen des Leo-Trepp-Lehrhauses.

Foto: Markus Hibbeler/ Universität Oldenburg

Bild von rechts nach links: Wilfried Theising Bischöflicher Offizial und Weihbischof, Dr. Elisabeth Schlesinger Vorsitzende Jüdische Gemeinde zu Oldenburg, Jürgen Krogmann Oberbürgermeister Stadt Oldenburg, Prof. Dr. Verena Pietzner Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Prof. Dr. Dr. h.c. Michael Daxner ehemaliger Präsident Universität Oldenburg, Prof. Dr. Dagmar Freist Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Abraham Lehrer Vizepräsident Zentralrat der Juden Deutschland, Oberkirchenrätin Gudrun Mawick, Elke Heger Vorsitzende Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Oldenburg e.V., Prof. Dr. Andrea Strübind Dekanin der Fakultät IV der CvO Universität Oldenburg und Vorsitzende der Arbeitsstelle „Interkulturelle Jüdische Studien“ in Kooperation mit dem mit dem Leo-Trepp-Lehrhaus der Jüdischen Gemeinde zu Oldenburg

Pressemitteilung der Uni: https://www.presse.uni-oldenburg.de/mit/2021/119.html.

Jüdischen Allgemeinen Beitrag von Till Schmidt: https://www.juedische-allgemeine.de/unsere-woche/ein-integraler-teil-unserer-geschichte-und-kultur/


In dankbarer Erinnerung an Rabbiner Leo Trepp 1913 – 2010